Lebensmittel wertschätzen und Abfall vermeiden
Jedes Jahr fallen in Kassel 16.000 Tonnen Lebensmittelabfälle an, das entspricht etwa 78 kg pro Person. Dieses Problem betrifft uns alle und kann nur gemeinsam angegangen werden.
Welche Lebensmittel verschwenden wir- was werfen wir weg?
In den Abfalltonnen landen ausgerechnet die Lebensmittel, die für die Ernährung wichtig sind. 35 Prozent der vermeidbaren Lebensmittelabfälle entfallen auf frisches Obst und Gemüse, 13 Prozent auf Brot und Backwaren, 11 Prozent auf Getränke und 9 Prozent auf Milchprodukte. Dabei geht nicht nur die Nahrung als solche verloren, sondern auch andere wertvolle Ressourcen wie Wasser, Düngemittel, Energie. Wir verbrauchen landwirtschaftliche Flächen und erzeugen Emissionen durch den Transport.
Was können wir tun?
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Einkauf planen und Einkaufszettel schreiben. Ein regelmäßiger Blick in den Kühlschrank und den Vorratsschrank. Berücksichtigen ob man vielleicht außer Haus isst oder ob Besuch kommt. Alles was benötigt wird kommt auf den Einkaufszettel, so hat man beim Einkauf einen guten Überblick und vermeidet unnötige Käufe.
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Nach Bedarf auswählen. Die Großpackung mag auf den ersten Blick günstig erscheinen, ist aber umweltschädlich, wenn wir später die Hälfte in dem Müll werfen.
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Krumm schmeckt genauso gut. Äpfel mit kleinen Macken oder die krumme Gurke sind genauso köstlich wie ihre makellosen Verwandten. Verbrauchen wir die Produkte in den nächsten Tagen, können wir auch Waren kaufen, die wegen des Mindesthaltbarkeitsdatums bald aussortiert werden.
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Richtig kühlen. Im Kühlschrank ist die richtige Lagerung wichtig: Obst und Gemüse gehören unverpackt ganz unten ins Gemüsefach, Fisch und Fleisch auf die unterste Ablage, da es hier am kältesten ist, Milchprodukte auf die mittlere, Käse und Speisereste auf die oberste. Eier, Butter und Getränke finden ihren Platz in der Tür. Alles sollte gut verpackt sein, damit es nicht austrocknet. Nicht in den Kühlschrank gehören Brot, Speiseöle, Kartoffeln, Auberginen, Avocados, Tomaten und die meisten Südfrüchte.
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Richtig lagern. Kartoffeln und Zwiebeln brauchen einen trockenen, dunklen Ort. Brot bleibt in einer Brotbox oder einem Steinguttopf sowie als ungeschnittener Laib länger frisch. Käse am besten am Stück kaufen und in ein beschichtetes Papier einschlagen. Äpfel und Tomaten strömen Ethylengas aus, das andere Obst- und Gemüsesorten schneller reifen lässt, deshalb besser separat lagern.
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Haltbarkeit prüfen. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Wegwerfdatum. Es informiert lediglich, wie lange ein Produkt mindestens seine typischen Eigenschaften behält, etwa Farbe und Konsistenz. Grundsätzlich gilt: Was gut schmeckt, gut riecht und gut aussieht, ist in aller Regel noch gut. Anders sieht es aus beim Verbrauchsdatum, das auf leicht verderblichen Produkten wie rohem Fisch, Hackfleisch oder Frischgeflügel angegeben ist. Ist das Verbrauchsdatum überschritten, gehört das Produkt in die Biotonne (eingeschlagen in Zeitungspapier).
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Reste verwerten. Bleibt etwas übrig können wir das Essen einfrieren, kreativ verwerten oder in der Nachbarschaft verteilen.
Für die „Resteküche“ finden sich viele tolle Rezepte im Netz. Im Rahmen der Europäischen Woche der Abfallvermeidung 2024 wurde ein Rezeptbuch für altes Brot PDF-Datei 2,5 MB veröffentlicht. Hier findet sich beispielsweise Pizza gemacht aus altbackenem Brot. Die Abfallberatung wünscht „Guten Appetit!“